(as) In Deutschland haben aktuell ca. 4 Mio. Menschen einen anerkannten Pflegegrad. Beim demografischen Wandel wird sich diese Zahl in den kommenden Jahren weiter erhöhen.
Viele haben schon eigene Erfahrungen im familiären Umfeld machen müssen, dass die Kosten der Pflege die Leistungen der Pflegekasse übersteigen.
Die ambulante Pflege kostet dabei erheblich weniger als eine stationäre Pflege. Für die häusliche Pflege reichen häufig die Rente des Pflegebedürftigen und die Leistungen der Pflegekasse aus. Aber auch an dieser Stelle kann es schon eng werden. Wenn der gesunde Partner z.B. Entlastung benötigt und für den Pflegebedürftigen eine Tagespflege beauftragt, gehen auch hier die Kosten in die Höhe. Bei meinen Eltern und bei vielen Eltern meiner Freunde ist es zudem der Regelfall, dass nur unsere Väter eine auskömmliche Rente beziehen und unsere Mütter sich viele Jahre um die Erziehung der Kinder gekümmert haben, anschließend evtl. noch ein paar Jahre in Teilzeit tätig waren und die Rente entsprechend dürftig ausfällt. Dann ist alles „auf Kante genäht“ und es bleiben keine finanziellen Spielräume.
Aber wie kann ich meine Familie vor den finanziellen Folgen einer Pflegebedürftigkeit schützen?
1. Pflegekostenversicherung
Die Pflegekostenversicherung deckt die im Pflegefall konkret entstehenden Kosten der Pflege. Die Kosten müssen hierbei nachgewiesen werden. Zusätzliche Kosten für erhöhten Betreuungsaufwand Haushaltshilfen oder ein Verdienstausfall wegen reduzierter Stunden werden durch diese Versicherung nicht aufgefangen. Der Verwaltungsaufwand ist eher groß.
2. Pflegerentenversicherung
Die Pflegerentenversicherung ist eine spezielle Form der privaten Alters- und Pflegevorsorge. Man zahlt über viele Jahre regelmäßig Beiträge, um eine lebenslange Rente im Falle einer Pflegebedürftigkeit zu erhalten. Die Kosten für diese Art der Pflegevorsorge sind erheblich teurer, da es sich nicht um eine reine Risikoabsicherung handelt, sondern hier tatsächlich Geld angespart wird. Dafür bedarf es innerhalb des Beitrages eines entsprechend hohen Sparanteils.
3. Pflegetagegeldversicherung
Die Pflegetagegeldversicherung zahlt bei einer Pflegebedürftigkeit den für den Pflegegrad festgesetzten Tagessatz. Das Geld kann dabei flexibel von den Angehörigen verwendet werden. Egal ob für eine stationäre oder eine häusliche Pflege. Es spielt auch keine Rolle, ob ein Pflegedienst kommt oder ob ein Angehöriger die Pflege übernimmt. Aufgrund ihrer Flexibilität und Einfachheit ist dies die beliebteste Form der privaten Pflegevorsorge.
4. Pflege-Bahr
Ist die staatlich geförderte Form der Pflegevorsorge. Diese Versicherung kann jeder abschließen, auch mit Vorerkrankungen. Hier gilt aber zum einen eine fünfjährige Wartezeit und die Leistungen sind stark begrenzt.
Um nicht den Pflege-Bahr nehmen zu müssen, sollte man sich um eine Pflegevorsorge kümmern, solange man noch jung und gesund ist und die Risikoprüfung der gewünschten Pflegetagegeldversicherung übersteht. Je jünger man beim Eintritt ist, um so geringer sind auch die monatlichen Kosten.
Wer mit 40 Jahren 1.000 € mtl. Pflegegeld für alle 5 Pflegegrade abschließt, zahlt dafür ca. 70 € im Monat. Mit 60 Jahren kostet der gleiche Versicherungsschutz bereits über 150 € im Monat.
Übrigens können Kinder mit einem Bruttoeinkommen von über 100.000 € für die Pflegekosten der Eltern herangezogen werden. Wenn Du selbst mehr als 100.000 € verdienst und nicht im schlimmsten Fall als einziges von z.B. drei Kindern für die Pflege deiner Eltern zahlen möchtest, solltest Du evtl. mit deinen Eltern und bestenfalls auch deinen Geschwistern über eine entsprechende Vorsorge für deine Eltern sprechen - und dich dann bestenfalls auch gleich um deine eigene kümmern.
Wenn Ihr Fragen zu diesem oder anderen Themen habt, meldet Euch gerne bei uns.
Euer Team der AXA Geschäftsstelle Andreas Schütte
(AXA & DBV Versicherungen in Meppen
www.axa-betreuer.de/andreas_schuette)