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Dozentin Suzanne von Melle im Austausch mit den Teilnehmenden des Pädagogischen Fachtages in Lathen

Willst du recht haben oder glücklich sein? Gewaltfreie Kommunikation

Pädagogische Fachtage in Geeste und Lathen begeistern zahlreiche Teilnehmende

(eb) Der Fachbereich Pädagogik und Psychologie der Volkshochschule Meppen (VHS) präsentierte am 6. Januar in Geeste und am 26. Januar in Lathen den Pädagogischen Fachtag für Interessierte aus dem Bereich Kindertagespflege. Dieses Angebot wird gefördert durch den Landkreis Emsland im Rahmen des Fortbildungswürfels und in Kooperation mit den Familienzentren in Geeste und Lathen organisiert.

An beiden Veranstaltungsorten referierte die Dozentin Suzanne von Melle zum Thema gewaltfreie Kommunikation. Ihr Kurs „Willst du recht haben oder glücklich sein?“ zielt darauf ab, Einblicke in die gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg zu geben. Marshall B. Rosenberg versucht mit seinem Kommunikations- und Konfliktlösungsmodell dabei Wege aufzuzeigen, die eigenen Bedürfnissen wahrzunehmen und wertschätzend sowie offen zu kommunizieren. Gleichzeitig wird dem Gegenüber respektvolle und einfühlsame Aufmerksamkeit geschenkt.

Die Teilnehmenden der Fachtage erfuhren detailliert, was diese Form der Kommunikation für den Alltag in ihrer Einrichtung bedeuten kann und wie ehrliches Sprechen und emphatisches Zuhören in Gesprächen mit Kindern oder Eltern angewendet werden können. Außerdem wurde besprochen, wie es besser gelingt, andere Meinungen zu achten, Fremdem aufgeschlossen zu begegnen und Rücksicht zu nehmen. Gegenseitige Hilfe und gewaltfreie Konfliktaustragung sind im Umgang miteinander und insbesondere in Betreuungseinrichtungen tägliche Herausforderungen. Eine der Teilnehmerinnen in Lathen sagte: „Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, durch den Kurs heute neue Ansätze zu erfahren“, sie ergänzt, „auch bin ich neugierig, Einblicke in die Erfahrungswerte anderer Menschen aus dem Bereich Kindertagespflege zu bekommen!“.

Auch Katharina Quittek, VHS Fachbereichsleiterin Pädagogik und Psychologie, freut sich über die gelungenen Veranstaltungen in Geeste und Lathen: „Wir haben innerhalb dieser beiden Fachtage eine überaus positive Resonanz erhalten, das tiefergehende Betrachten des Themas gewaltfreie Kommunikation, aber auch der intensive Austausch miteinander wurden als sehr hilfreich und fördernd für den Ausbau der eigenen Kompetenzen angesehen! In diesem Jahr feiert der Bundesverband Kindertagespflege e. V. das Jubiläum der bundesweiten Einführung der Kindertagespflege in Deutschland.“ Vor 50 Jahren startete die damalige Bundesregierung das Modellprojekt „Tagesmütter“ mit über 20 Modellkommunen, in denen Tagesmütter – damals noch keine Tagesväter – Kinder im familienähnlichen Umfeld öffentlich finanziert betreuten. Die Bundesvorsitzende Inge Losch-Engler erklärte dazu: „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Jubiläum die Anfänge der Kindertagespflege sowie die beeindruckende Entwicklung dieser Betreuungsform in den Fokus rücken können.“

Der Bundesverband wird das Jubiläum mit zahlreichen Aktivitäten das ganze Jahr begleiten. „Ziel ist es, die Kindertagespflege noch bekannter zu machen und zu zeigen, welche hochwertige Betreuung hier geleistet wird“, sagte Inge Losch-Engler.