Portum

Ein Ort zum Ankommen

(th) Ein plötzlicher Unfall oder Schlaganfall und alles ist anders. Für viele Betroffene aber auch ihre Angehörigen ändert sich das Leben und damit auch der komplette Tagesablauf nach so einem Einschnitt. Die bisherige Normalität und Struktur des Alltags gehen verloren. Vitus bietet mit dem Portum in Meppen-Bokeloh Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen zusätzlich zu den bestehenden Diensten ein spezielles Arbeitsangebot an. Ein Angebot, das eine große Bereicherung sowohl für Betroffene als auch deren Angehörige darstellt.

Schwerpunkte

Bei einem persönlichen Besuch im Portum in der Römerstraße 2 in Bokeloh ist mir der respektvolle Umgang miteinander besonders im Gedächtnis geblieben. Innerhalb des Portum werden reguläre Auftragsarbeiten ausgeführt. Diese reichen von Verpackungsarbeiten, über die Anfertigung von Kabelbäumen für LKW-Auflieger bis hin zum Meppener Schnuffel (s. Stadtmagazin DER MEPPENER, Ausgabe Februar 2024). Helga Aalsmeier (Gruppenleitung im Portum und Ergotherapeutin) unterstreicht: „Unser Fokus liegt darauf, die vorhandenen Fähigkeiten zu fördern und auch zu stärken.“ Der Bereichsleiter der Bokeloher-Werkstätten Piet de Groot ergänzt: „Wir wollen mit unserem Angebot Menschen mit erworbener Hirnschädigung einen strukturierten Tagesablauf und eine sinnvolle Arbeit bieten und im besten Fall wieder auf den 1. Arbeitsmarkt vermitteln.“

Persönliche Erfahrungen

Die gelernte Wirtschafterin Annegret Rolfes hatte im Jahr 2017 einen Schlaganfall. Voller Energie berichtet sie von ihrer Arbeit und ihrem Alltag im Portum: „Mit Ausnahme der therapeuthischen Maßnahmen bin ich im Anschluss an meinen Schlaganfall nur noch zuhause gewesen. Dann hatte ich die Chance, hier im Portum eine Stelle zu bekommen. Das ist ein großes Glück für mich. Morgens um 7.15 Uhr werde ich vom Fahrdienst daheim abgeholt. Wenn ich ins Portum komme, hilft man mir freundlich aus der Jacke. Hier bin ich endlich wieder unter Menschen. Wir sind alle sehr respektvoll zueinander. Wir wissen alle um die Probleme der anderen und verstehen diese.“ Es sind diese respektvolle Art und der Kontakt untereinander, welche den im Portum arbeitenden Personen persönliches Selbstvertrauen und Kraft schenken. Aber auch die Angehörigen profitieren von diesem strukturiertem Tagesablauf, da diese ihren Tag komplett eigenständig bewerkstelligen können.

Weg ins Portum

Wer einmal einen ähnlichen Schicksalsschlag erlebt hat, wird um die Bedeutung von respektvollem Umgang und einem strukturiertem Tagesablauf wissen. Sämtliche Therapien finden während des Arbeitstags innerhalb der Werkstatt in Bokeloh statt. Das ist ein großer Vorteil. Doch wie komme ich ins Portum? Piet de Groot berichtet: „Zunächst melden Sie sich im Portum oder bei mir. Gern vereinbaren wir einen Termin, in welchem wir Ihnen unsere Einrichtung vorstellen. Sollten Sie sich dann vorstellen können, hier zu arbeiten, gilt es einen Kostenträger für die Maßnahme zu finden. Dies sind in den meisten Fällen die Deutsche Rentenversicherung, die Arbeitsagentur oder der Landkreis. Dort können Sie den Antrag zur Teilhabe am Arbeitsleben stellen. Sobald dieser bewilligt ist, können Sie zum ersten eines Monats ihre Arbeit im Portum aufnehmen.“

Piet de Groot
Bereichsleitung Bokeloh

E-Mail: frank.de-groot@vitus.info

Tel.: 0 59 31 / 93 61 19 oder

Tel.: 0 59 31 / 493 95 70 (Portum)