Jubiläum bei der Hospiz-Hilfe Meppen e.V.

Maria Borgmann ist seit 20 Jahren die gute Seele des Vereins

(eb) „Der wichtigste Mensch ist für mich immer derjenige, der mir gerade gegenübersitzt“ – das ist Marias Wahlspruch. Jeder, der mit ihr zu tun hat, erlebt es hautnah: Für Maria ist ihr Wirkungskreis nicht nur ein Job, sie erfüllt ihn mit ganz viel Tatkraft, Herz und Seele. Nach seiner Gründung im Januar 2000 arbeitete der Meppener Hospizverein zunächst ausschließlich mit Ehrenamtlichen.

Der Arbeitsaufwand wuchs stetig, auch hatte sich bereits viel Papierkram angesammelt. Anfang 2004 war klar: Wir brauchen eine Verwaltungskraft. Die damaligen Vorstandsmitglieder Antonia Gruber und Manfred Hillmann hatten einen Tipp bekommen, wer wohl für diese Aufgabe geeignet sei, und luden Maria Borgmann zu einem Gespräch ein. Maria ließ sich auf die Herausforderung ein und wurde am 1.4.2004 die erste hauptamtliche Angestellte der Hospiz-Hilfe Meppen e.V.. Das Abenteuer begann in einem kleinen Büro in der Lingener Straße. Einige Bananenkartons, gefüllt mit Korrespondenz und Dokumenten, warteten darauf, dass man sich ihrer annahm. Maria arbeitete sich tapfer durch und brachte Struktur in die Unterlagen. Im selben Jahr absolvierte sie den Ausbildungskurs für Sterbebegleiter*innen im Kloster Thuine, der für sie sehr bedeutend war, denn hier bekam sie nicht nur Handwerkszeug für ihre neue Arbeitsstelle, sondern konnte auch den Tod ihres gerade verstorbenen Vaters verarbeiten.

Das ist jetzt 20 Jahre her. Jahre, in denen Maria mit sieben Vorständen und neun hauptamtlichen Koordinator*innen zusammengearbeitet und viele Ehrenamtliche betreut hat. Dabei ist für sie stets das „Wir“ wichtig, wofür sie das „Ich“ gerne zurückstellt. Kathrin Schnieders, Vorsitzende der Hospiz-Hilfe Meppen e.V., sagt: „Maria weiß für jedes Problem eine Lösung. Bedacht, sensibel und überlegt in ihrer Wortwahl macht sie Vorschläge, die stets Hand und Fuß haben. Dreh- und Angelpunkt des Vereins, von dem viele gute Impulse ausgehen, ist Maria, die jedem unterstützend zur Seite steht.“

Am Telefon bekommt man stets ein freundliches Wort von ihr und bei einem Besuch im Büro am Domhof einen Kaffee, ein Lächeln und ein gutes Gespräch. Gefragt nach ihrem Arbeitsalltag sagt Maria, dass es für sie keine Routine gibt. Jeder Tag verläuft anders, die Menschen, die ihr begegnen, sind sehr unterschiedlich, die Anliegen vielschichtig. Es wird oft gelacht im Hospizbüro, denn hier weiß man, dass das Leben kostbar ist und uns viele Gründe zur Freude schenkt. Doch auch mit dem Thema Tod und Trauer sind wir vertraut, denn es ist ja unsere Aufgabe, Menschen am Lebensende und deren Angehörige liebevoll zu begleiten. Von sich selbst sagt Maria, dass sie nie den geraden Weg wählt, gerne Hindernisse überwindet, ganz nach dem Motto „Verwende die Steine, die das Leben dir in den Weg legt, um dein Fundament zu stärken.“ Dieses starke Fundament hilft ihr auch dabei, gemeinsam mit ihrem Sohn den unerwarteten Tod ihres Mannes Georg im September 2023 zu überstehen und zu verarbeiten.

Mit ihrer Ausbildungsgruppe aus dem Jahre 2004 trifft sich Maria Borgmann bis heute einmal jährlich für ein Wochenende im Kloster Thuine. Das ist ihr wichtig, weil diese Begegnungen sehr intensiv sind und auf einer ganz persönlichen Ebene stattfinden. Das gibt ihr auch die Kraft für ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Sterbebegleiterin und Mitarbeiterin im Projekt „Hospiz macht Schule“.

Unter www.hospiz-meppen.de begegnet man den Menschen, die mit Maria Borgmann zusammenarbeiten. Sie alle sagen von Herzen: „Danke Maria! Es ist schön, dass es dich gibt.“