(mk) „Innehalten und zurückblicken. Im geschäftigen Weihnachtstrubel Momente der Stille suchen. Was war gut, was hat uns erfreut und vorangebracht, was oder wer braucht mehr Zuwendung und was gilt es zu verarbeiten? Ich denke in diesen Tagen besonders an die Menschen, mit denen es kein Wiedersehen geben wird - zum Beispiel an Eugen Pawlowski und Walter Teckert, die viele von uns sehr vermissen. Menschen, die einfach dazugehörten. Ich freue mich aber auch, wenn ich an schöne Erlebnisse denke. Mein 70. Geburtstag im Mai war so ein Highlight! Feiern mit lieben Menschen, ein riesiges Buffet (weil jeder etwas dafür mitgebracht hatte), tolle Musik und das Schönste: mein Wunsch wurde erfüllt - statt Geschenken gab es Spenden von über 1700 Euro, die ich Straßenhunden in Ungarn und Rumänien für Futter, medizinische Versorgung und Kastrationen zukommen lassen konnte! Meine Bitte lautet auch diesmal wieder „Vergesst die Tiere nicht! Egal wo, egal wie!“. Bei Tierleid gibt es für mich keine Grenzen; das Tierheim um die Ecke braucht genauso Unterstützung wie notleidende Tiere auf den Straßen dieser Welt. So gab es kürzlich auch in Meppen ein Happy End: Hündin Nanda (4) aus Rumänien war unter teilweise schlimmen Bedingungen bereits durch 11 Hände gegangen. Sie kann nun bei einem wunderbaren Verein in Fürstenau endlich zur Ruhe kommen, bevor das richtige Zuhause für sie gesucht wird. Für mich besonders war auch die Tagesfahrt nach Worpswede und unsere Tour „Dresden intensiv“; momentan laufen die Planungen für 2025 und ich werde schon bald mehr dazu verraten. Was hat mich noch erfreut? Lesungen natürlich, insbesondere über Goose Sienken; die Arbeit am neuen Buch, unser Krimi-Wochenende im Tecklenburger Land und die mehrfachen Veranstaltungen mit Kindern und dem Buch „Dickkopp - Ein Findling erzählt“!
Manchmal nehmen besondere Vorhaben ihren Anfang am Küchentisch... So geschehen im Hause Caillé, wo die Hausherrin Renate, Dr. Hermann und Dieter Krüssel und ich uns über die ehemaligen Baracken des Lagers Versen und deren Bedeutung unterhielten. Versen und Fullen und eine fehlende Erinnerungskultur ließen dem gebürtigen Fullener Hermann Krüssel aus Aachen keine Ruhe. Als Glücksfall erwies sich meine Idee, ihn mit Günter Kathmann aus Versen zusammenzubringen, dessen umfangreiches Wissen mich seit Jahren beeindruckt. Gemeinsam arbeiteten sie an einem bemerkenswerten Buch über die unrühmliche und traurige Vergangenheit der genannten Lager. Am 27. Oktober folgten rund 200 Gäste der Einladung zu einer Lesung mit Bildpräsentation in der Meppener Gymnasialkirche, die mit Musikstücken des ehemaligen Internierten Pietro Feletti eingeleitet wurde. Anwesend waren neben dessen Enkel auch weitere italienische Angehörige. Begeisterter Beifall war den Autoren ebenso sicher, wie auch Martin Tecklenburg (Orgel), Elke Tecklenburg (Querflöte), Martina Esders und Vito Dell´Ascenza (Gesang). Berührende Fotos und Beschreibungen, aber auch rührende Momente waren dabei. So erzählte Vito von seinem Lampenfieber und erhielt mitfühlendes Lachen. Hermann Krüssel hatte Printen aus Aachen für die Mitwirkenden mitgebracht. Günter Kathmann hatte seine Brille vergessen; da sprang seine Frau kurzfristig ein und las seine Einleitungsworte vor. Eine herzliche Umarmung von ihrem Mann war ihr dafür sicher!
Das Werk „Dät wuss di nich wääten! Das willst Du nicht wissen! Oder doch?“ wurde akribisch recherchiert und reich illustriert; es ist für 28 Euro unter der ISBN 978-3-86317-071-4 in jeder Buchhandlung bestellbar. Auch ist es direkt bei Hermann Krüssel (gerne auch mit Widmung) unter folgender E-Mail zu beziehen: h.kruessel@heckelen.de. Für mich persönlich gehört diese Veranstaltung zu den beeindruckendsten Ereignissen des Jahres 2024. Es ist eine Freude, zu sehen, wie ein Bemühen im Sinne von „Der Wahrheit verpflichtet“ solche beeindruckenden Früchte trägt. Zitieren möchte ich abschließend an dieser Stelle August Bebel: „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit!“
(Margret Koers mit Fritzchen und Kenzo)