Campus Ludmillenstift stellt sich zukunftsfähig auf
(eb) „Bildung braucht eine geeignete Lernatmosphäre – davon sind wir überzeugt.“, betont Jan-Henning Stoffers, Verwaltungsdirektor im Krankenhaus Ludmillenstift. Mit dem Neubau eines Campus kann das Krankenhaus genau das zukünftig bieten. Als Bauherr ist das Krankenhaus stolz auf die zusehende Errichtung eines Schulgebäudes für das Bildungszentrum in der Kuhstraße Meppen. Das Ausbildungsangebot des jetzigen Schulungszentrums umfasst die Bereiche Pflege, Physio- und Ergotherapie (Ausbildung, Studium und Fachweiterbildungen) sowie die Ausbildung zur Hebamme. Aktuell befinden sich die Unterrichtsräumlichkeiten in Gebäuden des Ludmillenstiftes sowie im alten Bauamt neben dem Theater Meppen. „Die Räumlichkeiten sind zwar fußläufig sehr gut erreichbar, dennoch ist diese Ausdehnung alles andere als kompakt. Wir wünschen uns alles zentral unter einem Dach.“, erklärt Stoffers.
Der Bau des neuen, barrierefreien Campus hat bereits begonnen. Das Gebäude entsteht als kompakter Baukörper mit drei Ebenen. Die Ideen sind in Kooperation mit den Architekten Petereit und Radke entstanden. Im Dach- und Obergeschoss werden Unterrichtsräume sowie offene Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. Auch Bewegungs- und Gymnastikräume für die Physiotherapie sind vorgesehen. Weitere Seminarräume für angehende Pflegefachkräfte werden neben den Unterrichtsräumen auch im Skills Lab sein. Hier können Situationen aus dem Pflegealltag simuliert werden, in denen die Auszubildenden ihr theoretisch erworbenes Wissen anwenden. Zwar lernen die Schüler auch am Patienten im Krankenhaus Ludmillenstift, doch während der Theoriephasen können so kleinere Übungseinheiten eingebaut werden. Die Bibliothek mit Fachliteratur und der angrenzenden Arbeitsräume sind weitere Highlights.
Als akademisches Lehrkrankenhaus der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg setzt man zudem auch auf die Ausbildung von Medizinern. So können zukünftig auch diese das neue Auditorium nutzen. Der Hörsaal bietet Platz für bis zu 100 Personen und setzt ganz neue Maßstäbe für die Lehre. Der Neubau ist für die digitale Zukunft technisch vorbildlich gerüstet. Die Räume werden allesamt über WLAN verfügen und mit interaktiven Schultafeln ausgestattet. Im Erdgeschoss werden neben den Büroräumen auch die Lehrerzimmer zu finden sein. Passend zur Ausstattung der Unterrichtsräume ist auch das Lehrerzimmer mit vernetzten Computerarbeitsplätzen versehen. Weiterhin im Erdgeschoss wird es einen flexibel nutzbaren Veranstaltungsraum mit angeschlossener Cateringmöglichkeit geben. „Besonderen Wert legen wir auch auf die Beleuchtung, denn diese schafft optimale Bedingungen für Unterricht und Präsentation.“, berichtet Mathias Jungedeitering, Technischer Leiter im Krankenhaus Ludmillenstift. Hier arbeitet man mit Krüssel Ingenieure Elektroplanung & Lichtkonzepte an einem lichtdurchfluteten Konzept mit hohem Niveau. An den technischen Ingenieurslösungen arbeitet die MV Engineering GmbH.
Das Gebäude wird im Energiestandard KFW55 gebaut. Das bedeutet, dass der Campus nur 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus benötigt. Zu diesem Energiestandard gehören eine entsprechende Fassadendämmung sowie eine kontrollierte Raumlüftung. Mit einer zusätzlichen Photovoltaikanlage wird ein Teil der elektrischen Energie selbst erzeugt Das Dach wird mit einer Dachbegrünung versehen. Diese verbessert den Wärmeschutz und mindert Kosten für Heizung und Kühlung. Außerdem schützt sie die Abdichtung vor UV-Strahlung, Hitze, Kälte und Hagelschlag und erhöht dadurch die Lebensdauer des Daches. Ein toller Nebeneffekt ist auch die Verbesserung des Mikroklimas.
Vorgesehen ist die Ausdehnung der Ausbildungskapazitäten am Campus, um damit mehr jungen Leuten den Einstieg in einen Gesundheits- und Therapieberuf zu ermöglichen. Mehr als 200 Schüler können sich hier dann zukünftig ausbilden lassen. Der Neubau des Campus ist eine richtungsweisende Investition in die Zukunftsfähigkeit des Krankenhaus Ludmillenstift, betont Stoffers. Finanzielle Unterstützung bei der Errichtung erhält das Krankenhaus durch das Land Niedersachsen, den Landkreis Emsland und die Stadt Meppen. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.