Erster Stadtrat Bernhard Ostermann in den Ruhestand verabschiedet

(eb) Nach 49 Jahren tritt Erster Stadtrat Bernhard Ostermann in den Ruhestand. Prägende Großprojekte  begleiteten seine Dienstzeit. Seine Nachfolge übernimmt Matthias Funke.

Bereits im Alter von 16 Jahren startete sein Werdegang bei der Stadt Meppen. Mit den Stadtdirektoren Dr. Hans Kraneburg, Hans Simon und Franz Quatmann sowie den hauptamtlichen Bürgermeistern Heinz Jansen, Jan Erik Bohling und dem amtierenden Bürgermeister Helmut Knurbein hat Bernhard Ostermann gleich eine ganze Ära an Verwaltungschefs erlebt. Schon Ende der 70er Jahre hatte er seine ersten Berührungspunkte mit seinem späteren Dezernat. Kurze Zeit darauf übernahm er die Leitung des Fachbereichs Wirtschaftsförderung, Liegenschaften und Marketing. 2007 wurde Bernhard Ostermann erstmalig zum Ersten Stadtrat ernannt.

Am Tag vor seiner offiziellen Verabschiedung im historischen Ratssaal, nahm Bernhard Ostermann letztmalig an einer Sitzung des Stadtrates in seiner Funktion als Erster Stadtrat teil. In seiner Ansprache warf Bürgermeister Helmut Knurbein einen Blick zurück, insbesondere auf die vergangenen neun Jahre, in denen beide gemeinsam die Verwaltungsspitze führten: „Ich erinnere mich noch gut an die Wochen vor Beginn meiner Amtsperiode. Regelmäßig empfing mich Bernd Ostermann im Stadthaus, um mir die vielfältigen, komplexen Stadtthemen näher zu bringen und mich auf meinen Einstieg vorzubereiten. Lieber Bernd, das ist dir wirklich optimal gelungen. Ich konnte direkt starten.“

Präzise und mit einem außergewöhnlichen Maß an Sorgfalt habe er sich den verschiedenen Projekten von ganz unterschiedlichen Größenordnungen gewidmet. Zu keiner Zeit habe er sich aus der Ruhe bringen lassen, sei immer ein zuverlässiger Ansprechpartner sowohl für das Stadt-Team als auch für die Bürgerinnen und Bürger, die Ratsmitglieder sowie die verschiedenen Institutionen und Einrichtungen gewesen, brachte es Bürgermeister Knurbein im Beisein eines sichtlich bewegten Stadtrates und Publikums im Ratssaal auf den Punkt.

„Sowohl als Erster Stadtrat als auch in deiner Funktion als Dezernatsleiter hast du in den vergangenen Jahrzehnten das Stadtbild Meppen im Besonderen mit weiterentwickelt. Nach 49 Jahren trittst du nun in den wohlverdienten Ruhestand. Du schaust auf Jahrzehnte im Dienste der Stadt Meppen zurück, die im beruflichen Sinn sehr erfolgreich und die im menschlichen Sinn von großer, tiefer Unverwechselbarkeit geprägt waren“, schloss Bürgermeister Knurbein seine Rede.

Den Wachstumskurs der Stadt Meppen in den vergangenen Jahren untermauerte der Rathauschef unter anderem mit Zahlenmaterial: 1985 zählte die Kreisstadt noch 28.888 Einwohnerinnen und Einwohner; das Standesamt Meppen beurkundete 435 Geburten. Heute kratze man an der 37.000er-Marke und es würden  jährlich über 1.000 Geburten beurkundet. 9.228 Menschen waren 1985 in Meppen sozialversicherungspflichtig beschäftigt; heute sind es 21.167. 1.145 Unternehmen zählte die Stadt Meppen Ende der 80er, heute sind es beachtliche 5.164.

Große, wegweisende Projekte dominierten das vergangene Jahrzehnt, darunter eine Vielzahl von Umgestaltungs-, Sanierungs- und Baumaßnahmen, z. B. von Kitas, Schulen und jüngst auch einem  Stadthaus. Beispielhaft nannte der Bürgermeister den großen Umbau des Bahnhofsumfeldes, den Neubau des Jugend- und Kulturzentrums JAM, die Neugestaltung des Propsteiumfeldes einschließlich des Krankenhauses, den Bau der neuen Sportanlage an der Versener Straße und der Ostroleka- sowie der  Riedemannbrücke.

Die Sanierung der Wallanlagen und der Stadtumbau „Rechts der Ems“ seien zwei weitere besonders Stadtbild prägende Maßnahmen der vergangenen Jahre gewesen, die auch künftig fortgeführt würden. Investitionen in die Meppener Kulturlandschaft waren Bernhard Ostermann immer eine besondere Herzensangelegenheit. Als besondere Meilensteine in der jüngeren Vergangenheit wurden die Überdachung der Freilichtbühne, der Neubau des Stadtmuseums an der Koppelschleuse und damit einhergehend aktuell die Sanierungsmaßnahmen an der Alten Rentei genannt.

Der scheidende Erste Stadtrat Bernhard Ostermann, der lieber kein großes Aufheben um seinen Abschied gemacht hätte, war sichtlich gerührt von den Worten, auch aus den Reihen der Fraktionen. Seinen Dank richtete er zugleich im Besonderen an das Team der Stadt Meppen. Eine erfolgreiche Stadtentwicklung sei auf ein ausgezeichnetes Zusammenspiel aller Mitarbeitenden zurückzuführen, betonte er. Er freue sich sehr, dass die Stadt Meppen für seine Nachfolge Matthias Funke gewinnen konnte. In den vergangenen Wochen habe man sich mit Blick auf seinen Amtsantritt zum 1. März regelmäßig ausgetauscht. Er sei davon überzeugt, dass Matthias Funke hervorragend ins Team passe und künftig seinen eigenen, erfolgreichen Weg bei der Stadt Meppen gehe.