Wer intelligent baut, kann Hochwasserschäden vermeiden
„Bei den ersten Überlegungen, dieses Thema zu platzieren, war der direkte Bezug zu Meppen noch nicht klar, denn zu diesem Zeitpunkt war das Hochwasser noch nicht in Sicht“, begrüßte VHS-Direktor Matthias Walter, der wieder gekonnt die Veranstaltung moderierte, die Anwesenden. „Unser heutiger Gast, Prof. Dr. Norbert Gebbeken, ist gebürtiger Emsländer und studierter Bauingenieur. Er arbeitet und forscht an der Universität der Bundeswehr in München. Sein Forschungsinteresse gilt vorrangig der Sicherheit baulicher Anlagen vor außergewöhnlichen Einwirkungen. Er hat bisher ca. 120 Forschungsvorhaben zum Schutz baulicher Infrastrukturen bearbeitet“, so Walter, der danach zunächst dem städtischen Baurat Enno Westrup das Wort gab.
Westrup erinnerte anschaulich an das Hochwasserereignis rund um die Jahreswende. „Die Niederschlagsmengen, die mit knapp 1200 Litern im Jahr weit über den Mengen der Vorjahre lagen, waren ursächlich“, so der Fachmann im Stadthaus. Dass die Niederschläge überregional auftraten, habe dazu geführt, dass auch noch die Hase und die Ems angestiegen sind. Westrup machte zum Abschluss seines Vortrages deutlich, dass die städtischen Gremien sich bereits damit befasst haben, an einigen Deichen Maßnahmen zu ergreifen. So sei es beispielsweise am Deich an der Ems möglich, diesen durch eine zusätzliche Spundwand zu sichern.
Nach dem regionalen Bericht über das Hochwasser startete der Impulsvortrag des extra aus München angereisten Experten für Bevölkerungsschutz. Am späteren Applaus wurde deutlich, dass es Gebbeken gelungen ist, seine Begeisterung für das Thema auf die Gäste im JAM zu übertragen. Da wurde es selbst bei knapp 90 Folien, mit denen die spannende Materie anschaulich erklärt wurde, nie langweilig. Alle Inhalte des Vortrages zu beschreiben, fällt angesichts des Umfanges schwer. Die Kernbotschaften des Wahlmüncheners dürften den Gästen aber in Erinnerung bleiben. So sei Klimaschutz der beste Bevölkerungsschutz für die nachfolgenden Generationen. Und hier, so Gebbeken, sei kein Zögern mehr erlaubt. Darüber hinaus müsse die Eigenverantwortung gestärkt und auch wahrgenommen werden. Wer beispielsweise intelligent baue, könne Hochwasserschäden vermeiden. Ganz wichtig sei, Sicherheit und Resilienz von Anfang an mitzudenken sowie die Chancen der Transformation zu erkennen und auch zu nutzen.
In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum wurden das Veranstaltungsformat und die Vortragenden für die anschauliche Darstellung gelobt. Interessierte haben die Möglichkeit, sich die Veranstaltung noch einmal anzuschauen. Aufgrund der großen Resonanz wurde alles im Bild festgehalten und ist auf dem städtischen YouTube-Kanal „Meppen mag dich“ unter
meppen.de/meppenmagdich
zu sehen.