Das ist die Geburtsstunde von Noth, einer Band auf der Suche nach den Außengrenzen des deutschsprachigen Indie-Pops. Das klingt, als würde eine britische Post-Punk-Band ein Liedermacher-Album spielen. Empathisches Storytelling wie bei Andy Shauf, Musik- und Sprachwitz wie bei der Höchsten Eisenbahn und energetische Ausbrüche wie bei Black Country, New Road prägen den Bandsound. Noths musikalische Eskapaden hinterlassen Kaffee- und Rotweinflecken auf dem Schlafsofa und „No Future“-Aufnäher auf Frank Sinatras Gala-Jäckchen. Holzige Note, fruchtig im Abgang.
Für ihre zweite Platte haben Noth „Lieder vom Verschwinden“ gesammelt; Kippbilder aus Protestsong und Lobgesang, aus Punk und Zen. Denn überall verschwindet etwas, das sich lohnt, beim Verschwinden beobachtet zu werden: Die frühere Stammkneipe muss der hippen Cocktailbar weichen, der fertige Referendar flüchtet vor seiner eigenen Abschiedsfeier, und die Indie-Band fällt der Gentrifizierung zum Opfer.
2023 schaffen Noth den Schritt vom Schlafsofa übers Studio auf die mittelgroßen Bühnen Deutschlands und sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung: Die schillernden Arrangements und die fluffige Ausführung werden immer wieder von erzählerischen Spoken-Word-Passagen und Free-Jazz-artigen Kontrollverlusten unterbrochen.
Das Konzert beginnt am 10. April um 20 Uhr, Einlass ist ab 19:30 Uhr. Karten sind zum Preis von 12 € bei der Tourismusinformation TIM oder unter vibus.de erhältlich.