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Spannende Hintergründe

Bekannte RND-Redakteurin Kristina Dunz berichtet aus dem Presse-Alltag

(eb) Zur vierten Ausgabe von „Meppen will(s) wissen“ im ausgebuchten Jugend- und Kulturzentrum JAM begrüßte Bundeskanzler Olaf Scholz das Publikum – oder doch nicht?!

Redaktionsnetzwerks Deutschland, hören Sie jetzt einmal genau hin. Ich klinge vielleicht wie der Bundeskanzler, aber ich bin es nicht. Diese Worte werden von einem digitalen Olaf Scholz Klon gesprochen. Sie wurden mir von einem RND-Journalisten binnen weniger Minuten in den Mund gelegt. Möglich ist das dank der rasanten Entwicklung Künstlicher Intelligenz. Sogenannte Deepfakes werden immer einfacher und immer überzeugender. Deshalb: bitte bleiben Sie wachsam und glauben Sie nicht alles, was Sie im Internet sehen oder hören.“ Mit diesem eindrucksvollen Einspieler startete Journalistin Kristina Dunz in ihren kurzweiligen Vortrag und verdeutlichte gleich zu Beginn, dass beim Wandel der gedruckten Zeitung in das digitale Zeitalter ausreichend Sensibilität gefordert ist. Nach wie vor sei Deutschland ein Zeitungsland. Gleichwohl gingen Auflagen und Werbeerträge zurück; Online-Plattformen würden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Und auf letztere seien die Menschen künftig angewiesen, um informiert zu bleiben. Mit Blick auf Deepfakes appellierte Kristina Dunz in diesem Zusammenhang, skeptisch zu sein und Quellen auch zu hinterfragen.

Neben den vielen Reisen, bei welchen sie Bundeskanzlerin a. D. Angela Merkel und nun Bundeskanzler Olaf Scholz begleitet hat, erlangte Kristina Dunz besondere Bekanntheit 2017 im Rahmen einer Pressekonferenz im Weißen Haus mit – aus ihrer Sicht – einer „eigentlich ganz normalen Frage“ an den damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Sie fragte, warum ihm Pressevielfalt so viel Angst mache und er selbst Dinge behaupte, die er später nicht belegen könne. Hierfür wurde sie mit dem Preis der Bundespressekonferenz ausgezeichnet und bekam mehr als 200 anerkennende Briefe von Menschen aus den USA.

Auf die Frage von Moderator Matthias Walter, Geschäftsführer VHS Meppen, welche*n Interviewpartner*in sie sich wünsche, antwortete die Journalistin, dass sie sehr gerne den mittlerweile verstorbenen Nelson Mandela kennengelernt hätte. Es schlossen sich weitere Fragen aus dem Publikum an, darunter auch von ihrem ehemaligen Englischlehrer. Kristina Dunz hat ihr Abitur nämlich am Windthorst-Gymnasium Meppen gemacht. Schon damals schrieb sie als Schülersprecherin für die Schülerzeitung. Ihre journalistische Laufbahn begann mit einem Volontariat bei der Lokalzeitung „Delmenhorster Kreisblatt“. Von 2010 bis 2017 war sie die erste und bisher einzige Frau bei der dpa, die über das Kanzleramt berichtete. Das ist auch heute beim RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) ihr Schwerpunkt. Kristina Dunz ist einem breiten Publikum u. a. auch aus politischen Talk-Shows, z. B. Markus Lanz, Maybrit Illner, Anne Will, Maischberger, bekannt.

Wer die Veranstaltung verpasst hat, hat die Möglichkeit, sich den Vortrag auf dem städtischen YouTube-Kanal „Meppen mag dich“ (meppen.de/meppenmagdich) anzuschauen.

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Die nächste Ausgabe von „Meppen will(s) wissen“ findet am 23. Februar 2024 mit Prof. Dr. Norbert Gebbeken zum Thema Bevölkerungsschutz statt.

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