Die klimaneutrale Zukunft ist elektrisch

(eb) Um fossile Energieträger zu ersetzen, benötigen wir in allen Lebensbereichen mehr Strom.

Klimaschutz – das bedeutet in vielen Fällen: weg von fossilen Energieträgern, hin zu erneuerbarem Strom. Damit geht einher, dass wir in Zukunft deutlich mehr Strom benötigen als bisher: Im Jahr 2020 verbrauchten die Deutschen etwa 533 Terawattstunden (TWh) Strom. Im Jahr 2037 könnte der Verbrauch schon zwischen 899 und 1053 TWh liegen. Das zeigen Berechnungen der Netzbetreiber aus dem im letzten Jahr veröffentlichten Szenariorahmen 2023-2037/2045.

Alle Sektoren setzen auf Strom

Konkret wird beispielsweise die Industrie bei vielen Prozessen (etwa in der Stahlproduktion) fossile Energieträger durch Wasserstoff ersetzen, wobei die Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse Strom benötigt. Ähnlich sieht es im Verkehrssektor aus: Um Autos, LKW und Busse elektrisch zu betreiben, benötigt auch dieser Sektor in Zukunft ein Vielfaches an elektrischer Energie: 2020 verbrauchten E-Fahrzeuge in Deutschland noch 11,8 TWh Strom, 2037 könnte sich dieser Wert auf 127,5 TWh erhöhen und somit mehr als verzehnfacht haben.

Auch die Privathaushalte werden in Zukunft mehr Strom verbrauchen: Von 127 TWh im Jahr 2021 könnte der Verbrauch bis 2037 auf 183,2 TWh ansteigen. Das liegt unter anderem daran, dass viele Haushalte bis dahin die fossilen Heizungen durch Wärmepumpen ersetzen, die ebenfalls Strom verbrauchen.

Der Strom muss zu den VerbraucherInnen

Damit die Umstellung auf Strom auch tatsächlich dem Klima zugutekommt, muss dieser aus erneuerbaren Quellen stammen. In Zukunft benötigen wir also deutlich mehr Grünstrom als bisher. Im Jahr 2022 produzierte Deutschland 233,9 TWh Strom aus erneuerbaren Quellen. Die Planungen der Netzbetreiber gehen davon aus, dass sich die Produktion bis 2037 etwa vervierfachen wird: je nach Szenario auf 904,1 bis 938,6 TWh. Auch wenn wir in Zukunft mehr Strom benötigen – unseren Bedarf werden wir also (fast) vollständig mit einheimischen erneuerbaren Energiequellen decken können. Eine mögliche – kleine – Lücke lässt sich leicht mit Strom aus grünem Wasserstoff oder mit Stromimporten aus unseren Nachbarländern decken. Damit der Grünstrom dort ankommt, wo die VerbraucherInnen ihn benötigen, müssen wir die Netze allerdings an vielen Stellen aus- und umbauen. Klimaschutz bedeutet also auch: Stromnetzausbau.