(kt) Museen sind Schatzkammern: sie sammeln und bewahren Gegenstände aus vergangenen Zeiten, erforschen deren Geschichte(n) und bringen sie zum Sprechen. Dabei sind es nicht selten die auf den ersten Blick unscheinbaren Dinge, die Spannendes zur lokalen Historie zu berichten haben. In der Reihe „Objekt des Monats“ werden im MEPPENER regelmäßig herausragende Exponate und Sammlungsstücke aus dem Bestand des Stadtmuseums vorgestellt.
Leihgabe: Oldenburger Computer-Museum
Erinnern Sie sich an den ersten „Mac“, der nicht einmal eine Modellnummer hatte? Dieser Macintosh wurde im Januar 1984 eingeführt, hatte eine für diese Zeit leistungsstarke CPU mit 8 MHz, einen schwarz/weiß Bildschirm und ein 400 KB-Diskettenlaufwerk. In den Jahren 1984 bis 1998 entwickelte Apple mit modernster Technologie einen Nachfolger des ursprünglichen Macintosh, einen voll integrierten Computer. Es waren kein separater Monitor und keine externen Laufwerke erforderlich. Die neue iMac-Generation, die 1998 eingeführt wurde, hatte ein ansprechendes „alles in einem Gehäuse“-Design und war bereits sehr leistungsfähig. Die Computer dieser „iMac G3 Gruppe“ wurden in verschiedenen bunten Farben angeboten, waren halbtransparent und für technisch weniger versierte Nutzer konzipiert.
„Dies ist der iMac. Das ganze Ding ist durchsichtig. Man kann hineinsehen. Er ist so cool.“ – mit diesen Worten kündigte Steve Jobs den „iMac G3“ während einer Präsentation im Mai 1998 an. Nach erfolgreicher Einführung wurde der iMac weiterentwickelt und es entstanden neue Versionen wie der „iMac G4“ der „iMac G6“ und der „iMac Q&A“. Die iMac Serie G3 wurde am 7. Januar 2002 eingestellt.
Der hier vorgestellte orangefarbene „Apple iMac G3 400 DV“ aus dem Oldenburger Computer-Museum wurde 1999 hergestellt, hat einen 15 Zoll Monitor, verfügt über einen 400 MHz Prozessor, 64 MB RAM Arbeitsspeicher, eine 10 GB Festplatte, ein DVD-ROM Laufwerk, ein von dem HIFI Hersteller „Harman Kardon“ entworfenes Soundsystem sowie ein 56k-Modem für die Verbindung zum Internet. Zusatzteile sind ein USB-Keyboard und eine Maus mit Kabel von Logitec. Des Weiteren sind zwei USB-Anschlüsse für Drucker, digitale Lautsprecher, Kameras oder Joysticks vorhanden. Neben der Verbindung zum Internet durch ein Modem können Dateien über eine Schnittstelle für das Ethernet mit anderen Computern ausgetauscht werden. Gleichfalls sind Audioeingang und -ausgang zum Aufzeichnen von Tönen mit Mikrofon oder zum Anschließen von Kopfhörern vorhanden. Dieses Modell verfügt auch über einen VGA-Ausgang über den ein externer Monitor oder ein Fernsehgerät für die Bildwiedergabe angeschlossen werden kann.
Als Betriebssystem wurde das 1998 entwickelte MAC OS X verwendet, dass heute noch die Grundlage für das mobile System „iOS“ ist, welches bei iPhone und iPad zum Einsatz kommt. Die wichtigsten Komponenten für die Arbeit mit dem Computer waren im Menü „Apple“ zu finden; über eine Symbolleiste konnten vorinstallierte Programme ausgewählt oder gewechselt werden. Softwareprogramme auf diesem Rechner konnten unter anderem für Textverarbeitung oder Spiele verwendet werden.
Ein Tool davon war „AppleWorks“ mit dem geschrieben, gezeichnet, gemalt und vieles mehr gemacht wurde. Ebenso konnten mit „iMovie“ und einem digitalen Camcorder eigene Filme erstellt und mit dem „Apple DVD Player“ abgespielt werden. Mit dem Programm „Sherlock 2“ konnten Internetseiten gesucht und aufgerufen sowie mit „Outlook Express“ E-Mails erstellt, versendet und verwaltet werden.
Der iMac G3 sowie andere diverse elektronische Geräte aus der Generation der 1990er Jahre sind derzeit in der Sonderausstellung „Von Möwen und Männchen. Stadtbilder von Volker Seifen (1958–2017)“ im Stadtmuseum in Meppen zu sehen. In der Ausstellung werden die Biografie und der Lebensweg des Künstlers nachgezeichnet, eine Werkschau seines vielfältigen Schaffens präsentiert sowie eine kunst- und zeitgeschichtliche Einordnung seiner Werke vorgenommen. Vor diesem Hintergrund wird auch der Siegeszug von Computer und Internet sowie der Mobiltelefonie mit einer Auswahl exemplarischer Geräte illustriert. Wer noch mehr alte Computer-Klassiker sehen und erleben möchte, hat dazu derzeit im Erdöl-Erdgas-Museum Twist die Gelegenheit. In einer sehenswerten Sonderausstellung werden dort Retro-Computer aus den 1970er bis 1990er Jahren präsentiert.